Lass krachen, Alter!
Bruce ist heute seit exakt einem Jahr Gesellschafter bei Kaiserbrand! Ich kanns kaum fassen, wie schnell dieses Jahr rumging. Wahrscheinlich, weil es das besch### Jahr aller Zeiten war und unser Gehirn schon alles verdrängt hat. Aber heute ist nicht die Zeit, wegen COVID-19 rumzuheulen. Heute wird gefeiert!
Wie kam Bruce eigentlich zu Kaiserbrand?
Ja, wie ist Bruce eigentlich zu Kaiserbrand gekommen? Ich habe heute in meiner Mailbox gekramt und tatsächlich unseren ersten E-Mail-Kontakt gefunden. Am 21. April 2008 hat uns Bruce sein Showreel geschickt und gefragt, ob er vorbeikommen kann. Er hat damals schon direkt um die Ecke von unserem Studio gewohnt (weniger als 100 Meter) und hat in unserem Schaufenster gesehen, dass wir ein Trickfilmstudio sind.
„HEY WOLF
BRUCE HERE
ITS A LOVELY DAY TODAY (TUESDAY)… SO I THOUGHT I MIGHT POP BY YOUR STUDIO AND SAY HELLO THIS AFTERNOON, IF YOUR NOT TOO BUSY.
BRUCE“
Wer Bruce nicht kennt: Er ist 2 Meter groß, volltättowiert und hatte damals einen glatt rasierten Schädel. Manche hätten sicher die Straßenseite gewechselt, wenn sie ihm abends begegnet wären. Aber der kleine Prinz hat uns ja gelehrt, dass nur die inneren Werte zählen. Und das Showreel (das war der Hammer)!
Unser erstes gemeinsames Projekt
Exakt einen Monat später brauchten wir einen Flash-Animator für eine Werbekampagne von Natural American Spirit, für die wir im Auftrag der Werbeagentur RÖMER WILDBERGER ein paar kurze Videos animieren sollten. Ja, klingt komisch, aber vor 13 Jahren waren Flash-Webseiten noch ein Ding und es war auch OK, für Zigaretten Werbung zu machen 🤣
Was soll ich sagen, Bruce hat das Projekt gerockt und seitdem haben wir regelmäßig zusammengearbeitet. Ich habe ab dem ersten Tag seine Arbeitseinstellung bewundert: Egal wie kompliziert die ihm zugeteilten Szenen auch waren – er hat sich sich einfach hingesetzt und gearbeitet wie eine Maschine. Keine Beschwerden, keine Ausreden. Und er ist so verdammt schnell!
Bei einem größeren Projekt für das Museum in der Albrechtsburg in Meissen (2009 mit der Agentur GERHARDS & GLÜCKER), bei dem wir ein Team von 6 Animatoren hatten, hat Bruce zum Beispiel fast 50% aller Szenen bearbeitet. Und er hatte noch Zeit, mir hin und wieder bei den Previews Outtakes wie diesen hier unterzujubeln.
Bruce und ich haben über die Jahre hinweg einen perfekten Workflow ausgearbeitet, mit dem wir zu zweit so produktiv sind wie ein 10-köpfiges Team. Ich habe zwar keine Statistik vorliegen, aber ich denke, Bruce und ich haben gut 2/3 aller Kaiserbrand Projekte alleine produziert.
Und wenn er nicht gestorben ist, dann animiert er noch heute…
Als Jana letztes Jahr Kaiserbrand verlassen hat, war es die einzige logische Entscheidung, Bruce als Gesellschafter mit ins Boot. Der Prozess war zwar durch den ersten Lockdown „etwas“ erschwert, aber das Leben wäre ohne Hürden stinklangweilig. Wir haben Verträge aufgesetzt, neue Konten eingerichtet, uns mit allem möglichen Papierkram rumgeschlagen – alles ohne uns ein einziges Mal zu treffen. Ich war nämlich im Corona-Exil in der sächsischen Schweiz und Bruce war zuhause. Wir haben uns das erste Mal an meiner Hochzeit gesehen, also einen Monat später!
Die Moral der Geschichte?
Bleibt zuhause, haltet mindestens 1,5 Meter Abstand von anderen, wascht euch die Hände. Und macht niemals einen Gesellschafterwechsel während einer globalen Pandemie. Es sei denn ihr habt auch einen Bruce!